Es begann mit einem sich gegenseitig in die Augen schauen, mein Blick in diese fragenden, bittenden und einsamen Augen, unsere Seelen berührten sich und diese Verbindung blieb, mein stilles Versprechen von Seele zu Seele, zu helfen wie ich kann:
wenn du Hilfe möchtest, dann warte ich hier auf dich!
Ab diesem Moment habe ich mich auf den Weg der Katze eingelassen, ohne zu wissen wo er entlang und hin führt,
mich an die Situation und die Grenzen der Katze angepasst,
Vertrauen gehabt,
Geduld, Geduld, Ge d u l d,
Beständigkeit,
Verbindlichkeit,
daraus war die Brücke gebaut, auf der wir uns begegnen konnten und die zurück in ein umsorgtes Leben führte.
Vor allem Leo hat diese Brücke gebraucht und bewiesen, wie sehr sich fast alle in ihm geirrt haben.
3 Streuner, 3 Wege, alle 3 aus meinem Wohnumfeld und es gibt so viele Weitere überall da draußen!
Leo steht mit seinem Weg oben, obwohl er der dritte Streuner aus meinem Umfeld war, der zu mir fand. Doch seine Geschichte ist so typisch, voller Mißverständnisse und Irrtümer, daß er stellvertretend für sehr viele Katzen da draußen steht. Er wurde vermutlich von ihm nahestehenden Menschen, von ihrem Verhalten traumatisiert, so suchte er keinen direkten Kontakt um Hilfe bei anderen Menschen, er traute ihnen nicht mehr, Menschen waren für ihn das Gegenteil von Sicherheit geworden. Und so blieb er unsichtbar, wie so viele verlassene Katzen, die ungesehen mitten zwischen uns leben.
Ich wünsche mir, dass Leos, Teddys und Bonnys Geschichte nachdenklich macht und dabei hilft, dass scheue, wilde Katzen nicht vorschnell als „kann nur draußen leben“ eingestuft werden.
Es gibt sie auch, jene, die einfach nicht früh genug mit Menschen guten Kontakt hatten und vielleicht nie Vertrauen zum Menschen aufbauen können oder die absolute Freiheit einfach brauchen, doch sehr viele „wilde“ sind nur scheu und wild geworden, weil sie anders nicht überleben konnten.
Mit Geduld, Einfühlungsvermögen und Respekt können sie den begleiteten Weg zurück in ein behütetes Leben finden. Und jede dieser Katzen hat ihre Chance verdient!
Meine drei Streuner… „meine“ bedeutet, ich bin verantwortlich für ihr Wohl und Sein, ich bin ihr menschlicher Gefährte.
Sprachlich betrachtet bin ich ihr Halter, juristisch betrachtet bin ich ihr Besitzer und Eigentümer, in unserem Innenverhältnis jedoch sind sie Gefährten, denn sie haben sich freiwillig entschieden mit mir und den anderen in Gemeinschaft zu leben, sie haben sich an mich gebunden und ich mich an sie – anfangs hat sie vor allem Not zu mir geführt, geblieben und in unseren Clan gezogen sind sie aus Verbundenheit. Wir pflegen gegenseitige innere Zuwendung ohne wenn und aber, jeder auf seine eigene Art, jeder eine Herzensliebe.
Alle drei waren Blind Dates, ich wußte nicht, was mit ihnen auf mich zukommt, ich wußte nur, es ist richtig, es soll sein und so durfte geschehen ♥.
Und so sind meine Streuner Bonny, Teddy und Leo. Snooky und Schwarzweiß Micky tauchten in meinem Umfeld auf und blieben Lebensgeschichten, die ich nur zum geringen Teil miterlebt habe, doch auch ihr Schicksal hat mich tief berührt und sie haben ihren Platz in meinem Herzen.